von Gerhild Grobys
In der Tat diese Wanderung war nicht nur mit einer langen Anfahrt verbunden, sondern sie war auch durchaus ungewöhnlich. Die meisten kamen mit dem Auto, aber es gab auch einige Mutige, die sich den öffentlichen Verkehrsmitteln des HVV anvertrauten. Treffen war am Hauptbahnhof, wo wir zunächst in den Zug nach Bad Oldesloe einstiegen. In Bad Oldesloe sollte es mit dem nächsten Zug nach Bad Segeberg weitergehen, aber just dieser Zug fiel am 15.3. aus. Ein kleines kniehohes Schild am Bahnsteig informierte uns, daß ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden sei, der vom ZOB gegenüber starten würde. Dort erfuhren wir, daß der Ersatzbus in Bad Segeberg eine Minute nach der Abfahrt unseres Anschlußbusses zum ehemaligen Truppenübungsplatz ankommen würde. Und die Busse in dieser Gegend fahren nur alle Stunde. Was tun??
Zum Glück gibt es nette Busfahrer, und unser Busfahrer verständigte die Leitzentrale und bat, daß der Anschlußbus auf uns wartete. Und so geschah es. Mit nur einer halben Stunde Verspätung waren wir alle am Eingang des Naturschutzgebietes versammelt, wo man eine Panzerwaschanlage sehen kann, und unter der Führung von Uschi Boje konnte es losgehen. Durch hohe Laubwälder wanderten wir, die uns die ersten Buschwindröschen zeigten, wenngleich die Bäume selbst auch noch kahl waren. Die Kurzwanderer liefen unmittelbar bis nach Wittenborn, die Langwanderer gingen mit Edgar Grobys als Wanderführer eine weite Schleife, bis sie dem Weg der Kurzwanderer eine Stunde später folgten. Vorbei an alten Munitionsbunkern aus dem 2.Weltkrieg und an einem Haus, in dem die Bundeswehr früher den Häuserkampf geübt hatte. Heute gehört dieses Gebäude einem Naturschutzbund und soll als Herberge für Fledermäuse dienen.
In Wittenborn liefen wir bis zum Mözener See, eine kleine Anhöhe hinauf, so daß wir den See von oben in seinem lichten Frühlingsblau bewundern konnten. Einige Rehe rannten schnell an uns vorbei und ließen nur noch ihre weißen Spiegel sehen.
Gegen 13:30 Uhr kamen wir beim Forellenhof in Mözen an. In einer urigen Hütte drehte sich dort für uns bereits ein Hirschkalb am Spieß.. Wer kein Wild mochte, konnte sich an einer frisch geräucherten Forelle erfreuen.
Satt und zufrieden machten sich gegen 16:00 Uhr alle auf den Heimweg: die einen per Auto, die anderen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Und der Rückweg verlief diesmal ohne Zwischenfälle.
Einig waren sich alle: Diese Wanderung machen wir noch einmal aber dann im Herbst, wenn das Laub bunt ist.