von Gerhold Grobys
Waren Sie schon einmal auf Malta, der Sonneninsel im Mittelmeer, etwa auf der Höhe von Tunis und 80 km südlich von Sizilien gelegen?
Die Wandergruppe der SGZ war dort.
Mit 30 Mitgliedern und einem Gast sind wir am 15. Mai per Flieger ins Mittelmeer aufgebrochen und konnten uns selbst davon überzeugen, daß auf Malta Geschichte wieder lebendig wird. Phönizier und Römer, Araber und Normannen, Kreuzfahrer und Piraten, Ritter und Kaufleute – sie alle haben ihre Spuren hier hinterlassen. Zudem ist Malta nicht nur Sitz des Johanniterordens, sondern auch seit neun Jahren Mitglied in der EU. Wir haben den Jahrestag des Beitritts in der festlich geschmückten Hauptstadt Valletta miterleben dürfen, der am Abend mit einem kleinen Feuerwerk ausgeklungen ist.
Was haben wir alles gesehen?
Guterhaltene megalithische Tempel, etwa 5000 Jahre alt, die ein wenig an Stonehenge erinnern. Wir haben den Ort gesehen, an dem Paulus einst nach einem Unwetter gelandet (oder besser gestrandet) ist. Wir haben den Palast des Großmeisters des Ordens besucht (der letzte ist von Napoleon schmählich gefangengenommen worden, nachdem ihn seine eigenen Ritter abgesetzt hatten). Wir hätten vor dem Regierungssitz beinahe dem Außenminister Maltas die Hand geschüttelt, wenn er sich nur umgedreht und uns begrüßt hätte. Die prachtvolle Festung Vallettas, die bis ins 19.Jahrhundert als uneinnehmbar galt ,durften wir bestaunen, vom Wasser aus und zu Land, und mit ihr die ausgeklügelten und durchaus trickreichen militärischen Verteidigungsanlagen, durch die es den Maltesern jahrelang gelungen ist, Piraten und Türken abzuwehren.
Wunderschöne Kirchen haben wir gesehen, eine prächtiger als die andere. Und eine der Meerwasserentsalzungsanlagen, die die Bewohner der Inseln Malta und Gozo, der kleinen Schwester Maltas, täglich mit 15 Millionen Litern Trinkwasser versorgen.
Die Landschaft der Inseln ist hügelig mit vielen weiten Ebenen dazwischen, die zum Wandern einladen. Einladend sind auch die endlosen mit vielen kleinen Parks bestückten Promenaden, die einem erlauben, kilometerweit sehr bequem am Meer entlangzulaufen. Hinterher kann man sich in einem Bad mit vielen kleinen Fischen darin von den Meerestieren die Füße küssen lassen. Das ist ein ganz ungewöhnliches Erlebnis und hat Anlaß zu viel Heiterkeit gegeben.
Vormittags waren wir mit dem Reiseleiter unterwegs, die Nachmittage standen zur freien Verfügung und konnten so zum Wandern genutzt werden. Abends trafen wir uns meist am Strand in einem der netten kleinen Strandbistros, wo man sich bei einem kühlen Getränk zu ausgesprochen günstigen Preisen über die Erlebnisse des Tages austauschen konnte.
Und – gar keine Kritik?
Naja, das Essen war englisch. Darüber brauchen wir keine Worte zu verlieren.
Also: Wenn Sie noch nicht auf Malta waren, sollten sie dies schnellstens nachholen. Es lohnt sich!