von Gerhild Grobys
In diesem Jahr hat es sich die Wandergruppe mit ihrer Reise leicht gemacht: Sie hat sich nämlich einfach angeschlossen. An die stürmischen Fußballer, die treffsicheren Schützen und die beweglichen Volleyballer und sind der Einladung der Wiener Sportfreunde gefolgt, sie in der schönsten Hauptstadt Europas zu besuchen. 27 Wanderer sind nach Wien gefahren, und insgesamt 69 Sportler und deren Angehörige nahmen an dem traditionellen Besuch teil.
Die Reise hat allen gut gefallen. Wir Wanderer sind mit dem Zug gefahren und haben bei dieser Gelegenheit sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückfahrt die angefallenen Geburtstage von Wanderern abgearbeitet, so daß die Reisen äußerst vergnüglich verliefen. In Wien holte uns der Sportfreund Gustav Martinek ab und brachte uns in das nahegelegene Hotel, das sehr viel Ähnlichkeit mit einer Jugendherberge hatte. Immerhin war es preisgünstig – und das ist bei der Reise in eine Hauptstadt nicht zu unterschätzen.
Im Hotel fand kurz nach der Ankunft eine Begrüßung durch den Vorstand der Wiener Sportfreunde statt, bei der Nils Kuschke dem Ferdinand Hampl ein wunderschönes Bild der Elbphilharmonie überreichte. Anschließend gab es ein kleines Buffet, und dann konnte sich jeder von der Reise ein wenig erholen.
Am nächsten Tag stand ein Ausflug mit dem Bus nach Bratislava an. Die Hauptstadt der Slowakei besticht durch ihre Lebhaftigkeit und Frische. Alles wirkt hell, gepflegt und sauber. Wer die Stadt vor zehn Jahren besucht hat, kam aus dem Staunen über die positiven Veränderungen nicht heraus. Besonders erwähnenswert ist natürlich die Burg, einstmals eher in sozialistischem Grau gehalten, jetzt in strahlendem Weiß. Da merkt man mal wieder: Das Auge ißt doch mit…
Am darauffolgenden Tag wurde es für die Sportler richtig ernst: Sie mußten nämlich etwas tun und sich anstrengen für einen Pokal oder zumindest eine Urkunde. Wir Wanderer hatten es da besser: Bekamen wir doch eine sehr professionelle Führung durch Ferdi Hampl, der uns die Schönheiten von Wien zeigte und uns restlos begeisterte. Ich glaube, es gab keinen von uns, der dabei nicht zum Wien-Liebhaber wurde.
Abends gab es dann die Siegerehrung, sehr stilvoll, mit Sektempfang und einem üppigen Buffet, an dem es nichts auszusetzen gab. Nils Kuschke hielt eine würdige Dankesrede, die gut ankam. Ein angemessener Abschluß eines sehr abwechslungsreichen Tages.
Dann waren die Wanderer auf sich allein angewiesen: Die meisten der anderen Sportler fuhren nach Hause, aber wir, wir durften noch ein paar Tage Wiener Luft schnuppern,. und das taten wir auch. Wir machten eine Stadtwanderung durch den Prater, der nicht nur – wie man vielleicht annehmen könnte – aus Riesenrad, Würstchenbuden und Achterbahn besteht, sondern sich als ein Parkgelände weit ausdehnt, so daß die Langwanderer immerhin 13,5 km auf der Uhr hatten. Abends machten wir es uns dann mit runden Füßen beim Heurigen in Grinzing gemütlich und genossen unter Kastanienbäumen einen Dämmerschoppen.
Der nächste Tag diente der Kultur und führte uns ins Schloß Schönbrunn, wo wir von Maria Theresia über verschiedene Franzen bis hin zur Kaiserin Sissi am Schicksal der Habsburger Dynastie teilnehmen durften. Sehr ansprechend war auch der Schloßpark, in dem es noch eine Menge zu entdecken gab.
Der letzte Tag stand dann zur freien Verfügung. Das war nicht schlecht, denn just an diesem Tag hatte Petrus beschlossen, es aus allen Kübeln schütten zu lassen, so daß es den meisten von uns nicht schwer fiel, sich noch einmal ein Museum von innen anzusehen. Abends gab es dann eine kleine Abschiedsfeier in der „Gösser Bierklinik“, einem typischen Alt Wiener Lokal, und damit war dann auch unser Aufenthalt in Wien beendet. Zwischenfälle wie Kreislaufschwäche oder Befall mit Prozessionsspinnern gab es kaum – die will ich hier auch gar nicht weiter erwähnen. Einen kleinen Wermutstropfen allerdings gab es doch, nämlich daß unser langjähriger Vorsitzender Jürgen Kausch nicht mitkommen konnte. Ihn haben wir bei dieser Reise vermißt. Wir hoffen, daß er beim nächsten Besuch in Wien wieder mit dabei ist.